
So fand sie denn tatsächlich statt, die letzte Eurobike am Bodensee. Mir wird das fehlen: nach Feierabend das Bike ins Auto „werfen“, irgendwie den Feierabendverkehr rund um Stuttgart umgehen, im Dunkeln in der Nähe von Friedrichshafen ankommen, im Auto pennen und morgens mit dem Bike zur Messe. Dann ´nen Kaffee in der Bloggerbase genießen, mit den Kollegen quatschen und erst mal einen geführten Rundgang mitmachen.
In diesem Jahr führte der Rundgang zur Firma Flyer. Hatte Flyer vor 2 Jahren noch jedes neue Bike als Speedpedelec im Programm , so verkündeten sie nun, dass nur noch wenige Bikes die deutsche S-Pedeleczulassung bekommen. In der Schweiz sind 30% aller neuen Bikes Speedpedelecs, in Deutschland weniger als 0,5%. Es würde sich nicht lohnen.
Ja, das ist Deutschland im Jahr 2021: 14,4 KByte Fax sind das Maß der Dinge, in Sachen Glasfaserausbau sind wir zufrieden, auf Platz 34 von 38 der OECD-Länder zu stehen. 2 Tonnen Blech müssen es fürs Auto schon sein, um dann morgens und abends imStau stehen. Die Presse schreibt immer mal wieder darüber, wie gefährlich 25 km/h auf dem normalen Pedelec sind, ein Radschnellweg muss mit Fußgängern geteilt werden, weswegen es ADFC und Politik in seltener Einigkeit ablehnen, Radschnellwege für Speedpedelecs freizugeben. Und als Krönung der Radschöpfung gelten Lastenräder, angetrieben von Motörchen in der Größe von geschätzt 8 gestapelten Schokomünzen.

Deutschland mag es nun mal langsam.
Und so kommt es, dass keiner der großen Hersteller ein neues Speedpedelecs präsentiert hat. Hier die Neuheiten von 2019 für 2020.
Und nachfolgend seht Ihr die „Neuheiten“ von 2021 für 2022 :




Das war alles, was die großen Hersteller zeigten.
Der Grandmaster of Speed , Markus Riese, weilte übrigens auf der IAA. Sicher keine schlechte Entscheidung, finden sich doch dort eher die Menschen, die schöne Fahrzeuge zum Pendeln suchen. Auf der Eurobike 2021 überwog der Freizeitgedanke.
Aber halt, bevor wir in Trauer versinken und uns dem guten Bodenseewein zuwenden……….es gibt sie…….neue Hersteller von Speedpedelecs. Sie kommen aus Ländern, in denen die Menschen die Freiheit, die das schnelle Pedelec bietet, gerade erst entdecken. Die Gallier, die dem Imperium des Stillstandes und der Langsamkeit die Stirn bieten. Mehr dazu in Teil 2
