Jetzt blicken Sie wieder von den Laternenmasten hinab, stehen in den Fußgängerzonen, treten im Fernsehen auf und wollen von unsere Stimme.
Die Gelegenheit, Einfluß zu nehmen, jede Stimme zählt. Also habe ich folgende Mail an „meine“ Kandidaten geschickt:
Sehr geehrte(r) Kandidat(in)
Sie möchten von mir gewählt werden. Dazu habe ich dieses Thema:
Seit 4 Jahren fahren meine Frau und ich ein sogenanntes Speedpedelec oder S-Pedelec. Das ist ein Elektrofahrrad, welches bis 45 km/h unterstützt. Es unterscheidet sich von einem normalen Elektrofahrrad technisch nur dadurch, dass der Motor etwa 40% mehr Dauerleistung hat und bei 25 km/h nicht abriegelt. Es gibt keinen Gasgriff, man muß immer treten und bergauf ist man sogar langsamer als die neueste Generation elektrischer Mountainbikes. Das Ding stinkt nicht und produziert keine Abgase. Und 45 km/h sind wirklich anstrengend, in der Ebene pendelt sich die Geschwindigkeit bei 35 – 40 km/h ein.
Warum auch immer, werden die Speedpedelecs als Kleinkrafträder eingestuft, also mit Motorrollern gleichgestellt. Das bedeutet im Wesentlichen:
- Radwege und Fahrradschutzstreifen dürfen Inner- und Ausserorts nicht benutzt werden
- Wald- und Forstwege dürfen nicht genutzt werden
- Es muss eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Kennzeichenpflicht
- Technische Änderungen, z.B für verbesserte Sitzhaltung darf nicht ohne Abnahme durch TÜV vorgenommen werden
- Das Rad darf nicht im ÖPNV und Bahn transportiert werden
Für uns ist das Speedpedelec auf dem Weg zur Arbeit und auf Reisen ein Ersatz fürs Auto. Wir haben so ca. 25.000 Autokilometer eingespart. Da der Weg zur Arbeit 20km beträgt, wäre ein langsames, normales Pedelec keine echte Alternative zum Auto. Viele Verkehrsexperten sehen das genau so.
In der Schweiz und Holland dürfen die Speedpedelecs außerorts bewegt werden wie normale Fahrräder, dort ist der Anteil dieser Fahrzeuge höher als in Deutschland.
Damit die umweltfreundlichen Speedpedelecs nicht aussterben und diese eine wirkliche Alternative zum Auto werden können, sollte:
- eine eigene Fahrzeugkategorie geschaffen werden
- Radwege außerorts, Wald- und Forstwege freigegeben werden. Auf viel befahrenen Strecken ggfls. mit Tempolimit. Wenn Tempolimits beim Auto funktionieren, warum nicht beim Speedpedelec?
- Tempo 30 oder 35 km/h für Alle in Städten. Dann kann der Speedpedelecfahrer im Autoverkehr gefahrlos mithalten
- Mitnahme in ÖPNV und Bahn: Masse und Gewichte sind wie beim normalen Pedelec, es gibt kein Öl oder Benzin, es macht keinen Dreck, es geht keine Gefahr aus………..
- Versicherungspflicht und Kennzeichen sollen bleiben
- Dass nur bestimmte Teile getauscht werden können, ist ok. Nur sollte sich das an der Sicherheit und nicht nach formell bestimmten Kriterien wie Außenmassen etc. richten
Für eine Verkehrswende kann das Speedpedelec dann eine große Rolle spielen.
Über die StvZO und die generelle Verkehrspolitik wird in Berlin entschieden, also entscheiden Sie!
Wenn ich Sie wählen soll, wie werden Sie sich im Bundestag zu diesem Thema einbringen? Wenn ja, wie?
Da ich einen Blog www.speedpedelecbiker.blog zum Thema Speedpedelec schreibe, werde ich Ihre Antwort auch dort einstellen. Schauen Sie doch einfach mal dort rein, vielleicht bekommen Sie Lust, mit einem Speedpedelec zu Reisen oder es im Alltag zu nutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Ziegler
Ich bin sehr gespannt auf die Antworten. Ihr werdet sie hier lesen.
Ich fahre seit fünf Jahren ein S-Pedlec (Bulle E45) und habe in dieser Zeit 34800 km zurückgelegt.
Mein Arbeitsweg beträgt 31 km einfach mit insgesamt 1000 Höhenmetern täglich .
für den Hinweg benötige ich ca. 50 min., für den Rückweg 55 min.
Es gibt meiner Meinung nach nichts Besseres als ei S-Pedelec für diese Strecke und ich sehe ein riesiges Potential für Pendler aus dem ländlichen Raum mit gleichzeitigem Nutzen für Umwelt und Gesundheit.
Vielleicht kapiert das jemand aus der Politik und ändert die Gesetze entsprechend , statt einseitig auf Elektroautos zu setzen.
in diesem Sinne viel Erfolg!
LikeLike