Glückliches Zürich: S-Pedelec Sharing

Oh Du glückliches Zürich, tu felix Helvetia, das Paradies – es gibt ein S-Pedelec Sharing! Es heisst „Smide“ , eine Mischung aus Smile und Ride.

Zürich, die Hauptstadt des Geldes. Sogar für Schweizer Verhältnisse recht teuer. Nur, damit Ihr eine Ahnung bekommt: eine Pizza bekommt man in einem Restaurant ab 20 Franken, ein Weizen für deren 9. Und natürlich bekommt man dort im eBike Verleih nicht irgendein billiges Chinateil, sondern einen Stromer ST2. Ich nehme an, Ihr kennt den Kurs, den Stromer Bike dafür aufruft.

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Ich bin mit dem Zug in Zürich angekommen, hatte keine Lust auf Straßenbahn und auch nicht auf normale Mietbikes. 20 kg, Dreigangnabe und Gepäck bremsen die Laune doch etwas arg. Den ersten Stromer, der da so am Wege rumstand, habe ich interessiert und etwas neidisch betrachtet. Beim 2. und 3. ein paar Meter weiter bin ich stutzig geworden – ganz schön viele hier. Beim 4. habe ich mir die Smide-App runtergeladen und das Ding gemietet. Das nenne ich mal eine Gute-Laune-App!

Man muss sich registrieren und ein Guthaben aufladen. Über die App werden die Bikes lokalisiert, anhand des Nummernschildes identifiziert und mit einem Klick ent- und wieder gesperrt. 60 Minuten kosten 15 Franken, durch an – und abmelden über die App geht das minutengenau. So wird nur die Fahrzeit berechnet. Und ein Stromer ist ja bekanntlich schnell. Wenn Ihr ökonomisch denkt, meldet Ihr das Ding bei jedem Stop ab und wieder an. Es kann natürlich passieren, dass Euch jemand beim Sightsseeing oder Einkaufen das Ding vor der Nase wegschnappt. Oder Ihr lasst die Uhr laufen, dann kostas watt……..

Smide hat 200 der Stromer über die Stadt verteilt. Die Bikes verfügen über ein integriertes GPS, somit konnten die Programmierer einen sogenannten Geofence um die Stadt legen. Man kann die Bikes ausserhalb dieses virtuellen Zaunes nicht abmelden. Und demzufolge natürlich nicht ausleihen. So bleiben die Bikes in der Stadt.

Auch in der Schweiz gibt es eine Helmpflicht für S-Pedelecs, der Helm hängt in einer wasserdichten Hülle am Sattel.

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In der Schweiz dürfen die Radwege mit S-Pedelecs genutzt werden. Zürich ist allerdings eine Radfahrerstadt, auf den Radwegen sehr viel Verkehr. Und die fahren nicht alle berechenbar. Da blieb ich lieber auf der Straße. Die Zürcher sind wohl S-Pedelecs gewohnt, es war angenehm zu fahren. Im Gegensatz zu Deutschland ist die Akzeptanz wohl höher.

Ich kam den ganzen Abend aus dem Grinsen nicht mehr heraus und war traurig, als ich meinen letzten Stromer im Dunkeln wieder abgestellt habe.

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5 Gedanken zu “Glückliches Zürich: S-Pedelec Sharing

  1. Danke für den schönen Bericht. Aber: man kann mit den Smide-Stromer die Stadt sehr wohl verlassen. Lediglich zurückgeben, also ausbuchen, geht nur innerhalb des Geofences. Was man zwischendurch macht, ist egal. Seit kurzem gibt es auch die Möglichkeit einer Tagesmiete für 40 Franken, da kann man hinfahren, wo man will – solange er abends wieder im Geofence abgestellt wird 🙂
    Und BITTE BITTE niemals «Fränkli» sagen. Das sagt kein Schweizer, das sagen nur die Deutschen, niemand hier veräppelt unsere Währung so.
    Aber schöner Blog, werde hier gerne weiterlesen. Fahre ja selber ein S-Ped (Flyer T von 2013)

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  2. Danke für die Blumen. Ich wünsche Dir allzeit gute Fahrt.
    Die „Fränkli“ habe ich umbenannt, die hohen Preise bleiben leider. Die Preise für die Stromer Miete finde ich dagegen ok, also lieber „Stromern“ als Essen 🙂 .
    Und danke für die Hinweise zu Smide, das habe ich in den FAQ´s wohl nicht richtig gelesen. Auch das korrigiere ich im Text gerne.

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  3. Das ist aber mal eine innovative Dienstleistung. Vielen Dank für die interessante Meldung. Scheinbar sind die Vorschriften für S-Pedelecs in der Schweiz ja so, dass man mal eine Urlaubsfahrt mit dem S-Ped in die Schweiz wagen könnte. Vielleicht nehme ich das nächstes Jahr mal zum Anlaß für einen Urlaubsabstecher in die Schweiz.

    Beste Grüße

    Marcus

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    1. Hallo Marcus, S-Pedelecer sind sehr willkommen und z.B. hier in Zürich recht häufig (auch wenn die normalen Pedelecs überwiegen). Man darf (muss) hier alles, was ein normales Fahrrad auch darf – einzig Ausnahme (leider) das Mofa-Verbot, aber das ist in der Stadt eher selten. Man passt sich mit dem Tempo einfach den Umständen an, ich finde es selbstverständlich, dass man nicht mit vollem Tempo durch eine Mischzone rast, wo es viele Fussgänger hat.
      Wir haben letzthin auch einen grösseren Ausflug gemacht und dabei das Mofa-Verbot, wo es denn eines hatte, ignoriert – kontrolliert eh keiner und solange man sich anständig benimmt und Fussgänger vorsichtig überholt, fällt es nicht auf. Sonst behaupte einfach «ich habe den Motor ausgeschaltet» (das wäre die legale Vorgehensweise) – wer kann schon sagen, ob das stimmt? Bei mir ist das ein Knöpfchendruck und wenn ich langsam um den Fussänger herumfahre, kann niemand das Gegenteil behaupten 😉

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