So ganz früh waren wir dann nicht am Start. Vielleicht hatte daran ja das Dorffest mit dem guten Bier seinen Anteil. Zumindest haben wir dort die Flüssigkeits- und Kohlehydratspeicher wieder aufgefüllt. In mir wuchs an diesem Abend ein tiefes Verständnis für Kamele.
Nach dem Frühstück ging es weiter im Taubertal, immer weiter auf der Suche nach Lieblichkeit. Diese freundliche Gestalt konnte uns leider auch nicht die richtigen Ecken zeigen.
Kurz vor Rothenburg ob der Tauber wurde es hügeliger, endlich hatten auch unsere Bikes was zu arbeiten. Bis dahin rollten wir mit wenig Unterstützung und leichter Pedalkraft vor uns hin, Durchschnitt etwa 23 km/h. Rothenburg thronte düster über uns und wir nahmen den steilen Weg zum unteren Stadttor unter unsere Räder.
Durchs Stadttor hindurch in die mittelalterliche Stadt und hinein in…. die Toskana? Wir hörten nur italienisch. In einer Bäckerei erfuhren wir dann, dass – warum auch immer – etwa 7 – 8 Busladungen von Pilgern aus Italien in der Stadt waren. Na ja, es war kalt draußen, drinnen voll, aber wir brauchten Energie für uns und unsere Bikes und wärmten uns in besagter Bäckerei auf.
Man sagt ja, der dritte Tag sei auf Reisen immer etwas kritisch. Und es stimmt! Wir verfuhren uns auf dem Weg zum oberen Altmühltal,
die Rastplätze waren weniger einladend,
es war faszinierend, dass die Windgeräusche nach dem Anhalten nicht nachliessen ( die Sonnenbrille ist hier Staubschutz ),
und wir hatten das Gefühl, in der Zeit zurückzureisen:
Man reiche mir den Schierlingsbecher oder ähnliches:

Genug der Jammerei, der Tag endete dann doch noch versöhnlich in einer wunderbaren Privatpension in einem gemütlichen Zimmer. Und der Kühlschrank im Flur war gut gefüllt – Stichwort Kamele 😉 .