Endlich wieder Spezi – nicht immer nur Speed

3 Jahre keine Spezi, das war echter Entzug. Ist sie doch von allen Messen die liebenswerteste und spannendste. Eher eine Art Familientreffen der Enthusiasten, der Prototypenbauer und Menschen, die sehr viel Zeit im Sattel oder Liegesitz verbrachten oder noch verbringen wollen.

Der Weg war diesmal weit, die SPEZI wurde von Germersheim nach Lauchringen nahe der Schweizer Grenze verlegt. Irgendjemand war deswegen wohl etwas sauer, über der A5 Höhe Germersheim tobte ein Gewitter:

Aber was soll’s, das kann niemanden aufhalten, der Wettergott war Lauchringen gnädig, es war warm, die Sonne schien und die Besitzer dieser beiden Bikes freuten sich über Strom.

Das Tolle an der SPEZI in Germersheim waren immer die nahezu unendlichen Möglichkeiten zum Probefahren. In Lauchringen wurde das Konzept auf fast schon geniale Weise erweitert. Der Testparcour führte in einer Schleife durch die Halle, die meisten Stände konnten auf der einen Seite zu Fuss geentert und auf der anderen Seite mit dem Testfahrzeug verlassen werden.

Und das alles mit grossem Show-Effekt……

Unter diesem Eindruck schlenderte ich erst einmal zu Fuss durch die ganze Halle und suchte mir dann ein Bike aus, mit dem ich bequem und gemütlich die Aussteller vom Testparcour aus betrachten könnte. Man sah es mir wohl an, Oliver, der Konstrukteur der Chopperbikes von Tretolit ( Oliver, wir waren schon beim „Du“ 🙂 ) lockte mich auf seinen Stand, erzählte mir von seiner Reise in die Toskana ( gemeinsam mit seiner Frau auf einem 2. Chopperbike ) und schickte mich dann auf den Testparcour. Sehr bequem und der alte Spruch „Länge läuft“ bewahrheitete sich auch diesmal. Oliver hat mir inzwischen auch Bilder der Reise geschickt, mehr dazu in einem kurzen Extrabeitrag.

Und dann musste ich unbedingt eine der spannendsten Neuheiten des Jahre ausprobieren: das Quadvelo. Ein Vierrad mit Mittelmotor und Vollkarosse. Viele Firmen tüfteln schon seit Jahren, sogar Jahrzehnten an Bikes, die auch bei Wind und Wetter gefahren werden können. Wenige Lösungen gehen in Serie, die Hauptprobleme sind – wie mir Alexander von HP-Velotechnik erzählte – Gewicht, Lüftung im Sommer und die Geräuschentwicklung im Innern. Eine Karosserie aus Glas- oder Kohlefaden ist ein wunderbar effektiver Resonanzkörper.

Gewichts- und Lüftungsproblem haben die Jungs und Mädels von Quadvelo hervorragend gelöst, die Physik der Akustik lässt sich leider nicht überlisten. Wie dem auch sei: das Quadvelo ist bequem, liegt sicher in der Kurve und ist recht flott für ein 25er. Ja ja, der Speedpedelecbiker wünscht sich natürlich eine Speedversion.

Für Länder und Regionen, in denen die Verkehrswende ernsthaft betrieben wird, ist das eine prima Sache. Ob allerdings ein 25er in „normalen“ Regionen funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Es wird allerhöchste Zeit, dass Leichtkraftfahrzeuge einen höheren Stellenwert und neue Regeln bekommen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h könnte man im Verkehr mitfliessen. Es wäre sicher ungefährlicher als mit 25 km/h Hindernis zu sein. Ich hoffe, dass einige der zahlreichen Initiativen endlich zünden.

Auch ganz spannend ein 3 x 26 Zoll – Trike von AZUB. Ein bisschen Feeling wie mit einem Monstertruck auf dem Kurs.

Auch hier wieder: Fahrwerk schneller als der Motor. Eine Speedversion ist leider nicht geplant.

Speed dagegen am Stand von HP-Velotechik, die jetzt unter die Kraftfahrzeugbauer gegangen sind. Zwei Modelle müssen nicht mehr durch die Einzelzulassungen durch den TÜV: das Scorpion FS und die Speedmachine. Stattdessen gibt es den Segen durch das Kraftfahrzeugbundesamt. Das Skorpion hatte ich schon im Test – hier habe ich auch ein paar Worte über den Regelirrsinn geschrieben -, die Speedmachine werde ich bald testen können. Bin gespannt.

Die Damen und Herren aus Kriftel hatten den grössten Stand, haben sie auch das ausgewogenste Programm .

Dann gab es da noch zwei sehr unterschiedliche und originelle Variationen zum Thema Lastenbike: einmal von Bernds, dagegen sehen andere sehr traurig aus:

Und ein Bike, welches eher am Rand stand: das Verpacksti, ein Zwitter aus Reisekoffer und Longjohn:

Leider habe ich den Erfinder und Besitzer nicht getroffen.

Was machte die SPEZI denn noch zu meiner absoluten Lieblngsmesse? Vor allem das unkomplizierte Probefahren unterschiedlichster Bikes und die fröhliche Stimmung aller Teilnehmer dabei:

Und natürlich die Bike und Fahrzeuge der Besucher, aber das zeige ich in einem eigenen Artikel.

Bis zum nächsten in Lauchringen, seid dabei!


Ein Gedanke zu “Endlich wieder Spezi – nicht immer nur Speed

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