Wie stehen ADFC und VCD aktuell zum Thema S-Pedelec? – Ein Gastbeitrag von Dirk

Hallo Martin,

leider kommt man bei den entsprechenden Verbänden auch nicht weiter. Ich habe am 03.03.2018 meine Meinung zur Benutzung von S-Pedelecs an mögliche „Gleichgesinnte“ wie dem VCD und dem ADFC mitgeteilt. Ich hoffe, dass das nicht den Rahmen sprengt, aber lest selbst, ist ein bisschen mehr Text, aber zeigt ganz gut die Positionen der Verbände auf:

An den ADFC:
Hallo liebe Radfahrende,
ich bin seit 1989 Mitglied im ADFC und unterstütze als überzeugter Radfahrer fast alle Positionen des Verbandes. Allerdings finde ich schade, dass der ADFC mit seiner Haltung nicht die Potentiale des S-Pedelecs als „Pendlerfahrzeug“ erkennt. Statt das Fahrverbot auf Radwegen zu unterstützen, sollte man doch eher auf einen S-Pedelec-geeigneten Ausbau von Radwegen und eine diesbezügliche Optimierung der Infrastruktur setzen. Nicht das Ausgrenzen schnellerer „Fahrräder“, sondern der entsprechende Ausbau der notwendigen Infrastruktur sollten generell im Focus stehen. Leider wird das S-Pedelec vom Gesetzgeber vom reinen Fahrrad bzw. Pedelec bis 25 km/h abgesetzt und mit Mopeds gleichgesetzt mit entsprechenden Folgen. Das nur etwa 1% der verkauften Pedelecs S-Pedelecs sind, liegt natürlich an dieser sehr ungünstigen Einstufung. Auf der Straße wird man als Fahrradfahrer betrachtet, der ein Verkehrshindernis darstellt, entsprechend häufig wird gehupt. Fährt man regelkonform, hängt man dort genauso im Stau fest, wie der Autofahrer und atmet dabei noch direkt die Abgase der vor einem stehenden Fahrzeuge ein.
Ich kann nur jedem empfehlen, mal intensiv ein S-Pedelec zu testen. Viele denken, es fährt ohne weiteres 45 km/h. Dass man auch treten muss und zwar ganz schön kräftig, ist nur denjenigen klar, die das mal ausprobiert haben. 45 km/h sind dabei nur selten und auch nur kurzzeitig zu erreichen, eher liegt der Schnitt bei etwas über 30 km/h (Stadt-Land-Mix). Die Ähnlichkeiten zu einem Rennrad sind doch hier viel deutlicher als zu einem Kleinkraftrad, bei dem ich nur den Gashebel betätige und konstant schneller fahre. In der Argumentation gegen S-Pedelecs auf Radwegen werden Durchschnitts- (Radfahrer fahren im Schnitt 15 km/h) und Höchstgeschwindigkeit  (S-Pedelec fahren 45 km/h) mit einander vermischt und als Argument gegen die Radwegebenutzung eingesetzt (S-Pedelecs wären zu schnell und damit zu gefährlich).  Rennradler erreichen auch 45km/h auf der Geraden. Ich fahre auch Rennrad und muss damit auf den Radweg (blaues Radverkehrszeichen), obwohl ich innerstätisch mit ähnlichen Geschwindigkeiten wie mit dem S-Pedelec unterwegs bin, mit dem ich aber auf die Straße muss. Das ist für mich eine verkehrte Welt. Auf meinem ca. 29 km Arbeitsweg fahre ich mit dem S-Pedelec zu etwa einem Drittel auf Radwegen (nicht regelkonform) und nehme mich in der Stadt genauso zurück wie mit dem Rennrad oder wie der in diesem Zusammenhang oft zitierte Porsche-Fahrer in Tempo 30 Zonen. Autofahrern traut man doch auch zu und verlangt es, dass sie sich in Städten an die Verkehrslage anpassen und die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten.  Warum dann nicht auch S-Pedelec-Fahrern? Oder gebt ihr grundsätzlich mit dem Auto immer Vollgas? Auf vergleichbaren Pendlerstrecken bis zu 30 km Entfernung ist man insgesamt schneller, gesünder, ökologischer und ökonomischer unterwegs als mit dem Auto; wenn das keine Argumente sind, sich zumindest für eine Gleichstellung mit Fahrrädern aller Art einzusetzen …. Liegeräder habe ich nämlich noch gar nicht erwähnt. Besonders die vollverkleideten erreichen locker die Geschwindigkeit von S-Pedelecs und werden trotzdem als Fahrräder, die auf Radwege müssen, eingestuft. Wie gesagt, verkehrte Welt.
Fr. Grüße
D. Zeisler
Antwort:
Sehr geehrter Herr Zeisler,
wir danken Ihnen für Ihre Nachricht. S-Pedelecs sind Krafträder mit Anmeldung und Führerschein; sie verlieren diese Eigenschaft auch nicht, wenn sie mit geringerer Geschwindigkeit gefahren werden. Eine Freigabe von Radwegen für S-Pedelecs wird vom ADFC nicht befürwortet. Eine Studie der UDV (Unfallforschung der Versicherer) aus dem Jahr 2014 zeigt, dass sich die erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit von herkömmlichen Pedelecs und S-Pedelecs signifikant unterschiedet: Während diese bei konventionellen Pedelecs nur 1,5 km/h höher ist als bei Fahrrädern, liegt diese bei S-Pedelecs um 9 km/h höher. Die Zahlen deuten außerdem darauf hin, dass S-Pedelecs nach Stopps an Ampeln etc. deutlich schneller sind als Fahrräder und konventionelle Pedelecs.
Dies bedeutet ein massives Gefälle zwischen den Geschwindigkeiten. Der Vergleich des S-Pedelec mit Renn- und verkleideten Liegerädern (statt mit herkömmlichen Fahrrädern) ist unter diesem Gesichtspunkt zutreffend. Auch sie erreichen Geschwindigkeiten, die mit den denen im Alltagsradverkehr oft nicht kompatibel sind, und ihre Nutzer legen zumeist Wert darauf, die Fahrbahn statt des Radweges zu nutzen.
Die Zuschriften von S-Pedelecfahrern, die uns erreichen, deuten dagegen darauf hin, dass sie häufig den Radweg als Streckenführung vorziehen und dies nach eigenem Eingeständnis auch oft regelwidrig tun. Damit unterscheiden sie sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern, die selbst entscheiden, welche Verkehrsregeln sie für sich akzeptieren. Insofern hinkt auch der häufig bemühte Vergleich mit dem Porsche in der Tempo 30-Zone. Der Porschefahrer wird nach Möglichkeit versuchen, Tempo 30-Zonen zu meiden.
Wer mit 25 km/h (Entwurfsgeschwindigkeit von Radwegen) zufrieden ist, für den ist ein Pedelec 25 die bessere Wahl. Die Niederlande ermöglichen es übrigens derzeit den Kommunen, Mofas bis 25 km/h von den Radwegen zu verbannen. Selbst sie haben sich wegen ihrer großen Zahl und ihrer – im Vergleich mit dem Radverkehr – erhöhten Geschwindigkeit als unverträglich mit dem Radverkehr erwiesen, trotz der breiteren Radwege in den Niederlanden. Amsterdam nutzt die Möglichkeit bereits.
Richtig ist, dass die Unfallzahlen bei S-Pedelecs in der Summe eher niedrig sind. Dies aber vor allem deshalb, da sie in Deutschland sehr wenig verbreitet sind. So schätzt der Branchenverband ZIV, dass 95 bis 97 Prozent der verkauften Zweiräder mit Elektromotor konventionelle Pedelecs und damit nach dem Gesetz Fahrräder sind. Eine Sonderregelung, die es Nutzern von S-Pedelecs trotz des Status als Kraftfahrzeug ermöglichen würde, Radwege zu benutzen, würde dem Ziel des ADFC entgegenstehen, entspannten Radverkehr für alle zu gewährleisten.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Scotland E-Mail: jan.scotland@adfc.de
Service & Verwaltung

Meine Antwort:
Hallo Herr Scotland,
Danke für Ihre Antwort, die mich allerdings nicht so richtig überzeugt hat. So schreiben Sie z.B.:
„Der Vergleich des S-Pedelec mit Renn- und verkleideten Liegerädern (statt mit herkömmlichen Fahrrädern) ist unter diesem Gesichtspunkt zutreffend. Auch sie erreichen Geschwindigkeiten, die mit denen im Alltagsradverkehr oft nicht kompatibel sind, und ihre Nutzer legen zumeist Wert darauf, die Fahrbahn statt des Radweges zu nutzen“.
> Sie legen Wert darauf, weil die Radwege häufig vernachlässigt werden, Löcher und Baumwurzeln aufweisen, die ein schnelleres Radeln fast unmöglich machen. Aber das habe ich ja damit gemeint mit der verkehrten Welt. RR und Liegeräder legen Wert darauf, auf der Fahrbahn zu fahren, dürfen es aber nicht (bei blauem Schild). Die gleich schnellen S-Pedelecs würden gern – je nach Verkehrsverhältnissen – auch mal auf den Radweg, dürfen aber nicht.

Weiter schreiben Sie: „Die Zuschriften von S-Pedelecfahrern, die uns erreichen, deuten dagegen darauf hin, dass sie häufig den Radweg als Streckenführung vorziehen und dies nach eigenem Eingeständnis auch oft regelwidrig tun. Damit unterscheiden sie sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern, die selbst entscheiden, welche Verkehrsregeln sie für sich akzeptieren. Insofern hinkt auch der häufig bemühte Vergleich mit dem Porsche in der Tempo 30-Zone. Der Porschefahrer wird nach Möglichkeit versuchen, Tempo 30-Zonen zu meiden“.
> Der Porschefahrer steht doch nur als Synonym für Schnelligkeit. Im Prinzip ist jedes Auto gemeint, da alle 30 km/h um ein Vielfaches überschreiten können (es natürlich in Städten im Normalfall nicht tun). Wenn also ein Autofahrer versucht, die besagte Tempo 30-Zone zu meiden, dann liegt der Unterschied zum S-Pedelecfahrer darin, dass der Autofahrer das darf, der S-Pedelecfahrer kann aber nicht der Fahrbahn ausweichen und z.B. auf Radwegen o.ä. seine Fahrt fortsetzen.

Weiter: „Richtig ist, dass die Unfallzahlen bei S-Pedelecs in der Summe eher niedrig sind. Dies aber vor allem deshalb, da sie in Deutschland sehr wenig verbreitet sind“.
> Die geringe Verbreitung ist auf die Reglementierung und damit weitgehende Ausbremsung zurückzuführen. Ich wette mit Ihnen, dass sich das kollosal ändern würde, wenn eine Gleichsetzung mit Fahrrädern aller Art, nicht mit Mopeds, stattfinden würde. Und hier sehe ich, wie gesagt, die große Chance, viele Pendler vom Auto aufs Rad zu holen. Aber leider unterstützen Sie ja noch nicht mal das Fahren auf Fahradschnellwegen für S-Pedelecs.

Ich möchte nicht das S-Pedelec als Heilsbringer für die mobile Zukunft darstellen, sondern auf die Chancen für eine zukunftsfähige Mobilität hinweisen, die sich ergeben könnten, wenn man alle Verkehrsteilnehmer gleichwertig berücksichtigt und die Infrastruktur entsprechend ausbaut bzw. anpasst. Dazu gehört auch die Gleichsetzung von S-Pedelecs mit allen Arten von Fahrrädern, und nicht mit einem Moped. Die erreichbare Geschwindigkeit ist kein Anhaltspunkt für einen Daumen hoch oder Daumen runter, denn hierbei unterscheiden sich ja – wie gesagt – Liege- und Rennräder nicht sonderlich von S-Pedelecs. Es sollte m.E. jedem Rad- und S-Pedelecfahrer freigestellt sein, eigenverantwortlich je nach Verkehrssituation zu entscheiden, entweder auf dem Radweg oder der Fahrbahn zu fahren.
In diesem Sinne hoffe ich, dass vielleicht doch noch ein Prozess des Umdenkens im ADFC stattfindet und das Potential von S-Pedelec erkannt und gefördert wird.
Fr. Grüße

 

Antwort vom VCD (immerhin stehen diese dem S-Pedelec etwas aufgeschlossener gegenüber):

Sehr geehrter Herr Zeisler,

vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihr Interesse am VCD.

Der VCD ist gegen S-Pedelecs auf Radwegen, da die meisten Radwege nicht breit genug sind, sodass Überholvorgänge unfallrisikolos aufgrund der hohen Geschwindigkeitsunterschiede möglich wären. Auf Radschnellwegen wäre eine gemeinsame Nutzung denkbar, hierzu ist jedoch noch keine Position oder Stellungnahme ausgearbeitet.
Pedelecs eröffnen natürlich für das von Ihnen genannte Beispiel neue Möglichkeiten und Chancen. Mehr zu Elektrofahrrädern seitens des VCD finden Sie hier: https://www.vcd.org/themen/radverkehr/elektrofahrraeder/

Der VCD lebt von der Unterstützung der Menschen, denen eine Verkehrswende hin zu einer ökologischen und sozialverträglichen Mobilität ein echtes Anliegen ist. Sollten Sie unsere politische Arbeit und unser ökologisch ausgerichtetes Serviceangebot überzeugen, würden wir uns sehr freuen, Sie beim VCD als Mitglied begrüßen zu dürfen. Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.vcd.org/mitgliedschaft.html.
Gerne können Sie uns auch auf http://www.stadtvonmorgen.vcd.org mit einer Spende unterstützen – zum Beispiel mit einer symbolischen Fahrradklingel. Danke!

Ich hoffe Ihnen hiermit behilflich gewesen zu sein. Bei Rückfragen oder Anregungen wenden Sie sich gerne jederzeit an mich.


10 Gedanken zu “Wie stehen ADFC und VCD aktuell zum Thema S-Pedelec? – Ein Gastbeitrag von Dirk

  1. Ein weiteres extrem starkes Argument für S-Pedelecs ist, dass sich die Anzahl der „Illegalen“ in Deutschland, also der getunten 25er die letzten Jahre erheblich erhöht hat und inzwischen die Zahl der legalen S-Pedelecs vermutlich um ein Vielfaches übersteigt. Die schwammige und praxisfremde Einordnung von S-Pedelecs zwischen Fahrrad und KFZ hat dazu mit beigetragen; mit einer Einstufung als Fahrrad gäbe es erheblich wenige Illegale. Mit einer Korrektur dieser Einstufung, also der Gleichstellung mit Fahrrädern, würde man daher die Sicherheit auf deutschen Radwegen und Straßen für alle (Radfahrer ohne Motor, 25er, 45er und „Illegale“) schlagartig erhöhen und nicht verschlechtern.
    Das mag sich irgendwann wieder verschieben und neue oder zusätzliche Regeln erfordern, wenn sich die Anzahl der S-Pedelecs massiv erhöht (weil sie eben mit einer neuen Einstufung wieder interessanter geworden sind…) und vielleicht eine Million davon in D fahren, aber bis dahin ist es noch lang hin…

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  2. Ich habe eher das Gefühl, das der ADFC, nachdem ich kürzlich erst eine ADFC-Broschüre über E-Bike gelesen habe, generell eher keine Ebikes haben möchte, den dort heißt es als Fazit auf S.5:

    „Fazit und Position des ADFC
    Pedelecs können Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht Fahrrad fahren können oder möchten, den
    Umstieg vom Auto auf das Fahrrad erleichtern. Insbesondere Menschen mit geringer physischer Leistungsfähigkeit oder körperlichen Einschränkungen bieten Pedelecs die Chance, ihre individuelle Mobilität wiederzugewinnen
    oder zu steigern. Das durch die eigene Muskelkraft betriebene Fahrradfahren ist dem Fahren mit Pedelecs
    aus gesundheitlichen, ökologischen und ökonomischenGründen aber vorzuziehen.

    Verbraucherinformation zu Pedelecs und E-Bikes Herausgeber Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club
    (Bundesverband) e.V., Bundesgeschäftsstelle
    Mohrenstraße 69, 10117 Berlin
    Stand: April 2017Link: https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Im-Alltag/Fahrradtypen/E-Bike_Pedelec/Downloads/Verbraucherinformation_Pedelecs_2017.pdf

    Dieses Fazit wurde schon 2010 in einer ADFC-Infobroschüre des Verbandes Bremen gezogen. Warum wird diese Position eingenommen? Meine provokante Erklärung: Man möchte den nicht ausreichend vorhanden Verkehrsraum (Radweg) nicht noch mit anderen Interessensgruppen teilen.

    Aber ich möchte auch noch einen weiteren Gedanken, der meiner Meinung nach nicht so deutlich geäußert wird in die „Diskussion“ einbringen:
    Ich möchte als S-Pedelecfahrer nicht immer 45 km/h fahren. Mal bin ich viel zu müde um diese Geschwindigkeit zu fahren, oder ich möchte mir die Gegend anschauen, durch die Stadt crusen. Aber immer wird davon ausgegangen, das der Benutzer eines solchen Rades ,ja nur aus logischen Gründen, wie Verkehrssicherheit langsam fahren muß, aber eigentlich nie aus freiem Willen/ aus einer Lustlosigkeit heraus. Das Gehupe der Autos hinter mir ist nicht angenehm, wenn ich mal nur 20 km/h auf der Strasse fahre und mich dabei Radfahrer auf dem Radweg überholen.

    Mein einfaches Verkehrskonzept: in 10 Jahren gibt es sehr viele E-Bikes und die Menschen können sicher diese Räder fahren und die anderen Verkehrsteilnehmer haben sich an die höhere Geschwindigkeit der Räder gewöhnt. Dann gibt es eine Freigabe aller Räder auf z.B. 33 km/h. In den Städten gilt dann eine 30 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung. Auf der Strasse können dann alle Verkehrsteilnehmer ( z.B. Skater, Schnelle Jogger,-) Radfahrer, Autos, Moped usw.) die schneller sind als 20 km/h. Auf den Bürgersteig / Radweg alle Verkehrsteilnehmer die langsamer als 20 km/h sind. Also eine generelle Unterteilung nur nach Geschwindigkeit. Sicher hat Idee auch Nachteile, aber m.M. überwiegen die Vorteile bei der Neuverteilung des städtischen Verkehrsraumes.

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    1. Ja, viele – zum Glück nicht alle – ADFC -Verbände sind leider nicht aktiv zum Thema Verkehrswende sondern sehen tatsächlich nur das Biobike als isoliertes Verkehrsmittel. Das o.a. Fazit mutet schon sehr als aus der Zeit gefallen an. Ich werde nächste Woche an einer Arbeitsgruppe des Bundesverbandes Elekromobilität BEM zum Thema Leichtkraftfahrtzeuge und Regeländerungen teilnehmen. Klingt zukunftsorientierter als die Programme von ADFC, ADAC, VCD etc. und scheint auch einen gewissen „Lobbyeinfluß“ zu haben.

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  3. Für den innerstädtischen Verkehr gäbe es eine einfache, Regel-technische Lösung: Benutzungspflicht von Radwegen (blaues Schild) abschaffen und auf der Fahrbahn Schutzstreifen markieren. Folge: alle, die „schnell“ unterwegs sein möchten, nutzen die Fahrbahn (Schutzstreifen), unsichere und langsam fahrende Radfahrer den Seitenraum (Gehweg-Radfahrer frei).
    Außerhalb geschlossener Ortschaften ist es natürlich der absolute Hohn, dass S-Pelec-Fahrer die i.d.R. gähnend leeren, Fahrbahn begleitenden baulichen Radwege nicht benutzen dürfen. Diese Radwege sollten zum Schutz von Leib und Leben der Radfahrer grundsätzlich auch für S-Pedelecs freigegeben werden.

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  4. Hallo,

    gibt es Neuigkeiten zu dem Thema bzw. Anzeichen, dass sich der ADFC in seiner Auffassung bewegt?

    Wir stehen derzeit vor der Überlegung, inwieweit die Einschränkungen beim s-pedelc hinnehmbar sind, um eine 37km-Strecke (einfach) mit dem s-pedelec zu Pendeln oder ob man durch die politischen Entscheidungen weiter zum Auto fahren gezwungen wird.

    Oder ob man einfach sich an den Fahrradhändlern ein Beispiel nimmt und kein Nummernschild montiert und drauf setzt, dass man nicht auffällt bzw. kontrolliert wird.

    Die Argumente sind ja von ADFC und VCD sind ja teilweise an den Haaren herbei gezogen: wenn ein Radweg zu schmal ist, dass ich mit einem s-pedelec überholen kann, dann ist er auch zu schmal, dass ein sportlicher Fahrradfahrer einen Pedelec-Fahrer überholt. Und wenn der Radweg von Breite, Zustand oder Verkehrsaufkommen eine hohe Geschwindigkeit nicht zulässt, dann passe ich die Geschwindigkeit an, egal ob mit dem Drahtesel meiner Oma, meinem Cross-Bike, Pedelec, Rennrad oder s-pedelec…

    Tübingen nutzt ja mittlerweile die Möglichkeit, Radwege für s-pedelecs frei zu geben..

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